Geisterlicht - Prolog

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„Du kannst es ihr nicht ewig verheimlichen James!" Carson war außer sich und das sah man ihm auch an. 

Aber er konnte es einfach nicht.

Diese Kräfte, die seine Tochter entwickeln würde, würden sie zerstören. Und das konnte, nein wollte er nicht zulassen. Es wurde ihm schon seine geliebte Frau genommen und seine Tochter würde er nicht auch noch sterben sehen. Lieber sollte sie im Verborgenen aufwachsen, als das sie sich einer Aufgabe stellte, die sie in den Tod treiben würde. 

„Dann erzähl es ihr wenigstens, sonst findet sie es noch selbst heraus. Sie wird bald 16. Da beginnt das bei allen und es hat sich noch nie verspätet. Wenn sie 16 ist, wird sie anfangen sie zu sehen!" 

Obwohl es ihm bewusst gewesen war, hatte er sich immer davor gefürchtet. Es war nicht unbedingt die einfachste Sache der Welt, wenn man Geister sehen konnte und zudem auch noch eine Aufgabe zu erledigen hatte, auf die andere viele Jahre vorbereitet werden. 

Er hatte sich die ganze Zeit quergestellt. Aber er bezweifelte, dass das noch lange helfen würde. Er würde es ihr sagen müssen, bevor sie es selbst herausfand. Nur wusste er nicht wie.

So wie er sie kannte, würde sie früher oder später selbst darüber stolpern oder ein Geist würde sich hilfesuchend an sie wenden. Sie ist Cara so ähnlich. Er musste an seine tollpatschige, zu schnell redende und Ärger anziehende Frau denken. Das brachte ihn zum lächeln.

Carson fasste das leider falsch auf und machte sogleich seiner Empörung Luft. 

„Sag mal hältst du das für einen Scherz? Du weißt ganz genau, was das letzte Mal passiert ist, als eine von ihnen ohne Vorbereitung überrascht wurde. Wenn du das vergessen hast, dann bist du dümmer und vergesslicher, als ich dachte!" 

Müde strich James sich übers Gesicht. „Ich werde es versuchen. Aber ich kann nichts versprechen. Wenn ich Pech habe, dann hat sie es schon längst herausgefunden. Du weißt genau, wie selten ich sie sehe." 

Er dachte nach. Was soll ich tun? Das wird noch längst nicht das Einzige sein, dass auf sie zukommen wird. Was soll denn noch kommen? Soll sie auch noch auf diese ach so tolle und sichere Schule gehen? 

Als Carson begann durch den Raum zu schreiten, wurde ihm klar, dass dieser noch etwas sagen wollte. Und anscheinend würde ihm das nicht gefallen. Er kannte ihn schon lang genug, um das zu wissen.

Müde fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht.

„Was ist denn noch Carson?" 

Carson sah ihn ernst an und sagte: „Du weißt ganz genau, was ich noch sagen will." 

Und wie er das wusste. Aber was er auch wusste ,war, dass er das nie zulassen würde. Sein kleines Mädchen würde daran zerbrechen, wie schon viele andere vor ihr. 

„Ich weiß. Und es ist die selbe Antwort, wie auch schon vor 15 Jahren. Sie wird nicht auf diese Schule gehen. Sie wird überhaupt nie Kontakt zu irgendeinem von euch haben."

„Dann weißt du auch, dass sie gejagt werden wird. Und wir werden bei Weitem nicht die Einzigen sein. " 

Natürlich weiß ich das. Nur leider wünschte ich ... ach was solls. Diese ganze Wünscherei hilft ja eh nichts. Sie hat mir auch damals nicht geholfen. 

„Ja, das weiß ich Carson. Aber bis dahin werde ich sie vor euch verstecken. Es hatte schon einen Grund, warum ihr es erst jetzt geschafft habt, uns zu finden."

„Das mag sein ... nur frage ich mich, warum du sie nicht alleine entscheiden lässt. Es geht schließlich um sie ... ."

James lächelte einfach nur traurig, drehte sich um und ging.

Carson wusste es genau so, wie er selbst und es würde sich nie etwas daran ändern.